In den 80er Jahren entwickelte ich mich zum absoluten Serienjunkie.
"Dallas", "Dynasty", "Falcon Crest", "California Clan", "Unter der Sonne Kaliforniens" - all das musste ich natürlich wöchentlich - im Falle von "California Clan" sogar täglich - verfolgen. Hatte ich mal eine Folge verpasst, war das der Weltuntergang für mich.

Und in Gedanken habe ich mir ausgemalt, wie es weitergehen könnte und habe mir sogar eigene Handlungsszenen ausgedacht. Und mein allergrößter Traum war es, selber einmal eine solche Soap zu schreiben, mit allem drum und dran: Intrigen, Affären, Entführung, Erpressung und Mord.

Die Jahre vergingen, der Traum geriet in Vergessenheit. Andere Dinge wurden wichtiger und mir war nicht einmal mehr bewusst, dass ich diesen Traum einmal gehabt hatte. Klar, daran erinnern, dass ich diese Serien mit Feuereifer geguckt hatte, konnte ich mich. Aber nie rückte mein Traum, den ich einmal gehabt hatte, in mein Bewusstsein. Das war einfach nicht mehr präsent.

Und dann kam er - dieser verhängnisvolle Tag im Februar 2010. Anfang Februar eröffnete ein neuer Klamottenladen namens "Primark" bei uns. Auf ihn wurde ich durch eine Freundin aufmerksam. Also sind wir beide dort hin und waren erstaunt über die ganzen günstigen Sachen, die es dort gab. Wir schlenderten durch den Laden und plötzlich kam ich an IHNEN vorbei. Sofort blieb ich stehen und war wie verzaubert.
Dunkelblaue und weiße Blazer in verschiedenen Größen. Und auf jedem Blazer war eine Art Abzeichen genäht, auf dem das Wort "College" stand. Natürlich nahm ich mir sofort einen dunkelblauen und einen weißen Blazer mit. Und schon im Laden kam mir der Gedanke, dass das prima Schuluniformjacken wären, worauf das ausgedruckte  Wort „College“  ja auch hinwies.

Nun bin ich in einem Fandom unterwegs, dass sich mit japanischer Kultur, Manga, Anime und so Zeug beschäftigt. Natürlich sind dort auch Events an der Tagesordnung, auf denen sich Cosplayer tummeln. Cosplayer sind Menschen, die sich wie ein bestimmter Charakter aus einem Manga oder Anime kostümieren. Und das nicht nur von den Klamotten her, sondern auch von den Haaren und dem ganzen anderen Outfit - inklusive eventueller Waffen oder anderer Gegenstände.

Zu den erstandenen Blazern fiel mir ein, dass man diese super als Cosplay-Outfit verwenden könnte. Allerdings musste da noch mehr her, denn nur ein Blazer, das war zu wenig.
Also habe ich mir zwei Arten von Schuluniformen überlegt, eine für Jungen und eine für Mädchen. Die Jungen tragen ein hellblaues Hemd, ein hellblaues Halstuch, die dunkelblaue Uniformjacke und eine schwarze Hose. Bei den Mädchen besteht die Schuluniform aus einem weißen Hemd, einem schwarzen Halstuch, dem weißen Blazer und wahlweise einem schwarzen Rock oder einer schwarzen Hose. Schuluniformen sehen ja normalerweise immer gleich aus, weshalb für Mädchen auch ein Rock vorgesehen ist. Bei diesen Uniformen kann man aber anhand der Farbe Jungen gut von Mädchen unterscheiden. Daher hatte ich mich dazu entschlossen, die Schülerinnen selber entscheiden zu lassen, ob sie einen Rock oder eine Hose tragen.

Und noch etwas wollte ich tun: ich wollte Fotoshootings machen. Ich wollte Freunde und Bekannte in dieser Schuluniform fotografieren. Also besorgte ich mir noch einmal jeweils einen weißen und einen dunkelblauen Blazer, so dass ich nun zwei von jeder Sorte hatte.

Von einer Sekunde auf die andere war plötzlich mein alter Traum wieder präsent. Ich wollte ja immer eine eigene Serie schreiben. Jetzt hatte ich die Gelegenheit dazu. Die Serie sollte sich um Schüler einer japanischen Privatschule in Amerika drehen. Ich konnte durch die Fotoshootings sogar Bilder meiner Schüler anbieten - natürlich nur mit deren Einverständnis.

Schnell war mir klar, dass es eine richtig große Serie sein sollte und ich nahm mir eine meiner früheren Lieblingsserien zum Vorbild. Und dann ging alles Schlag auf Schlag. Ich wollte eine Internetseite kreieren, auf der ich Woche für Woche Geschichten von meiner Serie einstellen wollte. Jede Woche eine Geschichte, denn damals gab es ja auch jede Woche eine Folge der von mir so geliebten Serien.

Ich wollte eine Homepage mit Bildern, Hintergründen zur Serie und selbst gedrehten Openings.
222 Folgen in neun Staffeln sollte meine Serie haben. Ich dachte mir schon Handlungsstränge aus. Und dann war auch sehr schnell der Titel meiner Serie klar: "Rivalen der japanischen Privatschule“.

Nun ging es an die eigentliche Arbeit. Handlungsstränge ausdenken und plotten. Nach einigen Fotoshootings und Namensauswahl der Hauptpersonen überlegte ich mir, was in so einer Schule so alles passieren könne. Und dann plottete ich alle Folgen der ersten Staffel. Am 1. November war es dann soweit: ich begann mit dem Schreiben meiner Serie. Es macht unglaublich viel Spaß und ich bin schon ganz aufgeregt, wenn ich an die weiteren Handlungsfäden denke. Es juckt mich richtig in den Fingern, einige Sachen schon jetzt aufzuschreiben, aber ich gehe brav chronologisch vor.

Hoffentlich haben Sie beim Lesen genauso viel Spaß. Wenn es Ihnen gefällt, dann bleiben Sie doch am Ball. In unregelmäßigen Abständen wird immer wieder eine Folge online gestellt, und das über viele Jahre - wobei ich plane pro Jahr eine Staffel zu schreiben.